Tras rowerowych „Puszcza Romincka“

Tras rowerowych  „Puszcza Romincka“

Radwege auf alten Bahntrassen gleichen in hügeligem Gelände Steigungen und Gefälle aus und und machen so das Radfahren für alt und jung leichter. Die Trennung vom Autoverkehr macht das Radeln entspannter. Die Fahrt über Brücken, unter Brücken, auf Dämmen und durch Geländeeinschnitte eröffnet neue Perspektiven

Ein grenzüberschreitender Radweg („rail track trail“) rund um die Rominter Heide auf der Eisenbahntrasse Goldap-Szittkehmen-Tollmingkehmen-Goldap ließe sich leicht an das polnische und das lokale Goldaper Radwegenetz anschließen. Östlich der Radwegekarte Puszcza Romincka kann man auf oder die Trasse in Sichtweite begleitend mit dem Fahrrad nach Żytkiejmy fahren.
So berührt der Radring Suwalki R65 in Stańczyki die Eisenbahntrasse am touristisch interessantesten Punkt, den Eisenbahnviadukten von Staatshausen. Ein weiterer geplanter Radweg (rot gestrichelt) trifft die Trasse auch in Stańczyki  .
Der für Fahrradfahrer wichtige Bahnanschluß ist Suwalki. Die Fahrzeit zum Beispiel von Berlin dorthin beträgt 13 bis 19 Stunden.

Ein solches Projekt würde helfen, die Rominter Heide nicht nur im polnischen Anteil touristisch weiter zu erschließen und ganz sicher Fahrradtouristen von weit her anziehen.

Ein Radweg kann auch, je nach zur Verfügung stehenden Mitteln,  in Teilstrecken eröffnet werden. Weite Abschnitte erfordern fast nur eine Entfernung des Buschwerkes, da der Unterbau ja Bestand hat. Ich kann mir vorstellen, daß die Strecken Buttkuhnen-Rakowken oder Pablindszen-Szittkehmen-Granica ein guter Anfang wären.
Auch andere Teilstrecken, zumindest auf der polnischen Seite aus eigenener Anschauung,  werden zur Zeit als Traktorenwege genutzt und sind für Fahrräder befahrbar.
Die Brücken bei Jörkiszki und Stańczyki sind ebenso befahrbar; die in Stańczyki ist allerdings leider seit 2004 in Privatbesitz. (Ich möchte wissen, was sie gekostet haben).

Aufwendig ist die Sicherung der Eisenbahnbrücken bei Barcie und Kiepojcie und des hohen Dammes westlich vor und zwischen ihnen.


Hinweis für Fahrradfahrer und Wanderer: Mit der notwendigen Vorsicht ist die Trasse mit den beiden Eisenbahnbrücken (linker Pfeil Doppelbrücke Barcie; rechter Pfeil Brücke Kiepojcie) einfach zu erreichen und zu begehen.

  • Entweder von der Straße 651 von Dubeninki nach Żytkiejmy noch in Dubeninki kurz hinter dem Erste Hilfe Schild (1) nach links über den kleinen Weg bis zum Gehöft, die netten Einwohner und den Hund grüßen und hinter dem Hof zur Trasse (2) vor dem langen hohen Damm vom unteren der beiden Bilder rechts.

  • oder von der Straße 651 in Barcie beim Hinweisschild „1,5 km Kiepoijcie Zespół mostów“ (3) nach links  dem Weg folgen. An der Weggabelung rechts halten und bis zur Kreuzung des Weges mit der Trasse (4) fahren. Die Trasse zwischen den Punkten (2) und (4) ist mit dem Fahrrad zu befahren; oder lieber Fahrrad schieben?

Barcie-Kiepojcie-nummeriert

 

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Die verbuschte Trasse bei Gollubien ist mit SUV oder Traktor befahrbar. (Rechts der Zaun um die Rominter Heide)

 

Granica nördlich Szittkehmen

Wenig verbuschte Trasse im Einschnitt nördlich von Szittkehmen kurz vor der Grenze zu Gebiet Kaliningrad

 

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Freie Fahrt „downhill“ aus Goldap kommend unter der Wegbrücke von Degucie kurz vor Szittkehmen

Die Rominter Heide mit dem Fahrrad entdecken
Schon sei längerer Zeit trifft man immer wieder auf Gruppen von jungen Menschen, rüstigen Rentnern oder Familien, die auf den Straßen und Wegen in Polen und im Baltikum die Landschaft erkunden. Diese Entwicklung hat bis jetzt allerdings das Gebiet Kaliningrad nicht erfasst. Die Ursache dafür ist die fehlende Infrastruktur, insbesondere Fahrradwege, aber auch Formalitäten an der Grenze und die Unsicherheit auf den Straßen.
Dies betrifft natürlich auch die Rominter Heide, wobei das Problem der Fahrradwege durch die Nutzung des bestehenden Straßennetzes gelöst werden kann. Der Autoverkehr in der Rominter Heide ist relativ gering und die bestehenden Wege eignen sich für Radtouren. Ähnlich wie beim Kanutourismus können als potentielle Zielgruppe Natur- und Sportliebhaber aus ganz Europa, insbesondere aus Deutschland und Polen, betrachtet werden.
Die Attraktivität solcher Angebote könnte durch eine grenzüberschreitende Variante noch erhöht werden. Eine Fahrradtour durch den russischen und polnischen Teil der Rominter Heide scheint in einer mittelfristigen Perspektive möglich zu sein.

Erforderlich dafür wären spezielle Bestimmungen am Grenzübergang in Gołdap (schnelle Abwicklung der Gruppen; bei weiterhin bestehender Genehmigungspflicht, die Möglichkeit, diese unmittelbar an der Grenze zu beantragen; etc.). Denkbar wäre auch eine Variante, welche Litauen einbezieht – eine Fahrradtour durch die Rominter Heide (PL/RU), verbunden mit einer Bootsfahrt auf dem Wystiter See und Weiterfahrt auf der litauischen Seite.

Rings um die Rominter Heide verlief vor dem Krieg eine Bahnlinie (Goldap – Meschkrupchen – Blindgallen – Szittkehmen – Nassawen – Tollmingkehmen – Makunischken – Gr. Rominten – Goldap). Heute besitzt auf russischer Seite lediglich das Teilstück zwischen Tollmingkehnen und Gr. Rominten (Čistye Prudy – Tokarevka – Krasnoles’e) noch Schienen. Auf polnischer Seite ist das alte Gleisbett vorhanden geblieben – die Pläne, es in einen Fahrradweg umzuwandeln sind aus finanziellen Gründen vorerst gescheitert.

Eine historische Wanderkarte zeigt neben dem vorhandenen Wegenetz (Chausseen, Landstraßen, Feld- und Waldwege) ausgewählte Wanderrouten durch die gesamte Rominter Heide, d.h. durch den heute zu Russland bzw. Polen gehörenden Teil des Waldgebiets (PHARUS-WANDERKARTE 1934).
An den zahlreichen Bahnhöfen bzw. Haltepunkten beginnend führten die meisten Wanderwege zum Jagdschloss Rominten (heute Radužnoje), z. B. von Nassawen (heute Lesistoje) (ca. 9 km), Gr. Schackummen/Kl. Schwentischken (heute Pugačevo) (ca. 10 km), Makunischken (heute Tokarevka) (ca. 12 km), Meschkrupchen (heute Meszno/Polen) (ca. 10 km), Gołdap (heute Polen) (ca. 22 km).


      mein blog: Radrundweg Goldap-Szittkehmen-Tollmingkehmen-Goldap

велосипедная дорожка “Красний Лес”
Radrundweg “Rominter Heide”

 

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Radwege Puszcza Romincka

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Pierścień rowerowy Suwalszczyzny R65

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Radring Suwalki

 

 

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Eisenbahndoppelbrücke Barcie/Thewelkehmen

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Damm vor der Doppelbrücke (im Hintergrund)